23.Junbi 2023
Heute steht eine lange Etappe an. Und da ich befürchte, dass es wieder ungünstigen Wind gibt, breche ich schon um 8:15 Uhr meine Zelte in Zoutkamp ab.
Ich fahre heute mal nicht direkt an der Küste, sondern Überland in Richtung Osten. Die Landschaft ist nicht sonderlich spannend. Ziemlich viel Wasser, so dass ich meist an irgendwelchen Kanälen entlang fahre.
Bei Termunterzijl, gibt es frischen Fisch zum Mittagssnack. Schollenfilet.
Ab hier geht es noch gute 25 Km am Dollart entlang. Der Dollart (niederländisch Dollard) ist eine etwa 90 km² große Bucht im Mündungsästuar der Ems südlich der Seehafenstadt Emden. Gespeist wird der Dollart von Süden her mit Süßwasser aus der Westerwolder Aa
An der Stelle, wo die Westerwolder Aa in den Dollart mündet, überquere ich die Grenze nach Deutschland.
Von Ditzum geht es mit einer Fähre über die Ems nach Petkum.
Bis auf die letzten Km nach Emden, war es heute wieder deutlich besser mit dem Wind. Überwiegend Westwind, so dass ich doch den größten Teil der Strecke recht flott vorankomme.
Ende der heutigen Etappe ist das Hotel Deutsches Haus in Emden. Der Stadtrundgang ist recht schnell erledigt. Besonders sehenswert erscheint mir Emden nicht zu sein, obwohl Emden mit 50.000 Einwohnern die größte Stadt Ostfrieslands ist. Außer dem Ratsdelft und dem Rathaus finde ich nichts besonderes.
Abendessen findet beim Italiener am Neuen Markt, direkt neben meinem Hotel, statt.
Tages Etappe heute 102 Km
Gesamtstrecke 994Km
Leicht bewölkt bis Sonnig, 21°, meist Rückenwind
24. Juni 2023
Bei einem Bäcker am Neuen Markt in Emden frühstücke ich. Um 9 Uhr mache ich mich auf den Weg. Es geht in Richtung Norden zum Meer.
Ich komme durch das Städtchen Marienhafe, mit ganz netten Häusern.
Irgendwo Unterwegs diese wohl ziemlich alte Mühle.
Weiter geht es nach Norden.
Norden liegt unweit der Nordseeküste und ist die nordwestlichste Stadt auf dem deutschen Festland. Die Bewohner Nordens heißen Norder, plattdeutsch Nörder. 😄
Norden ist eine der ältesten Städte Ostfrieslands. Im Jahr 2005 feierte sie den 750. Jahrestag.
Nach etwa 40 Km erreiche ich die Nordseeküste. Das erste Stück darf man noch am Außendeich fahren. Das gesamte Wattenmeer ist ja Naturschutzgebiet.
Die haben ihre Aufgabe wohl nicht richtig verstanden. Die Schafe sollen eigentlich durch ihre Hufe die Deich Kuppe verdichten, die Graswurzeln teilen und so für dichten Grasbewuchs sorgen. Stattdessen liegen sie faul auf dem Asphalt rum 😄
Um 15 Uhr erreiche ich den Campingplatz Nordseestrand in Dornumersiel, nördlich von Dornum. Ist ein ziemlich großer Campingplatz, die Zeltweise ist aber ganz außen mit direktem Zugang zum Strand, und nicht zu voll.
Heute ist sogar schwimmen in der Nordsee angesagt. Ist nicht mal so kalt, vermutlich weil es durch das Watt so seicht ist.
Ein kurzer Spaziergang zum Hafen vom daneben liegenden Dornumersiel. Und ein Abschlußbierchen.
Heute kommen 69 Km drauf
Gesamtstrecke 1.063 Km
wolkig bis sonnig bei 20°, leichter Westwind
25. juni 2023
Eigentlich hatte ich mich mit dem Gedanken gespielt, einen Tag auf Langeoog zu verbringen. Aber es hätte sich nicht wirklich gelohnt, zumal es auch momentan wohl keinen Campingplatz auf der Insel gibt. Also bleibe ich heute hier in Dornumersiel. Mangels Schatten am Campingplatz ist allerdings ein Strandkorb für 12€ angesagt.
Baden im Meer muss auf Nachmittag verschoben werden, da gerade Ebbe herrscht. Das ist dann allerdings die Gelegenheit für eine kleine Wattwanderung.
Man kann ca. 1 Km in Richtung Langeoog wandern, bis die Fahrrinne für kleine Boote kommt.
Ab ca 15 Uhr kommt dann das Wasser wieder langsam. Nachmittags frischt eine ordentliche Briese auf. Das lockt dann auch die Kitesurfer hervor.
Zum Abendessen gibt es frische Nordseekrabben, vom ansässigen Fischhändler am Hafen, mit Bulgur und Knoblauch Dip.
Heute keinem Meter mit dem Rad gefahren.
26. Juni 2023
Heutemorgen ist es ziemlich windig bei bedecktem Himmel. Da macht es wenig Sinn selbst Kaffee zu kochen, weil der Wind die Flamme dauernd wieder ausbläst. Also gibt es Croissant und Kaffee vom Campingplatz Kiosk.
Dann Zelt abbauen und alles verstauen. Gerade als ich das letzte Gepäckstück am Rad festzurre, fängt es doch tatsächlich an zu Regnen. Es Donnert auch und schon schüttet es auch richtig. Unter dem Sanitär Haus kann ich mich gut unterstellen, und nach 15 Minuten ist der Spuk vorbei.
Mit ordentlich Westwind im Rücken geht es richtig flott voran. Teilweise mit fast 30 Kmh. Anfangs noch am Außendamm, später wegen National Park, am Innendamm.
Den Stadtkern von Wilhelmshaven umfahre ich und lande am Marine Hafen.
Eigentlich gibt es eine Fähre über den Jadebusen, von Wilhelmshaven nach Eckwarderhörne. Das würde den Weg nach Bremerhaven deutlich verkürzen. Aus mir unverständlichen Gründen fährt dise aber nicht täglich, sondern nur Mi, FR, Sa und So. Und heute ist natürlich Montag. Also muss ich fast den ganzen Jadebusen ausfahren.
Der Jadebusen ist eine rel. große Bucht der Nordsee und unterliegt deshalb auch Ebbe und Flut. Im Moment ist gerade noch Flut.
Ca. 20 Km hinter Wilhelmshaven erreiche ich einen großen Campingplatz in Dangast. Bei nicht unerheblichen Wind baue ich mein Zelt auf. Nach einem kleinen Kampf mit dem Überzelt, und dem Spannen aller Spannschnüre steht es dann auch, hoffentlich stabil genug.
Bei dem Wind sind wieder einige Kitesurfer draußen. .
Nach dem Abendessen beim örtlichen Italiener, ist auch schon wieder Ebbe.
Tagesstrecke heute 90 Km, mit ordentlich Rückdnwind
Gesamtstrecke jetzt 1.153 Km
Bedeckt bis wolkig, ca. 20°
27. Juni 2023
Frühstück gibt es in einer Bäckerei./Kaffee um die Ecke. Der Wind hat etwas nachgelassen. Weiter geht es noch ein Stück am Jadebusen entlang. Vorbei an einem breiten Streifen Salzwiesen.
Nach etwa 20 Km verlasse ich das Ufer und fahre direkt nach Nordosten, vorbei an der Seefelder Mühle.
Gegen Mittag wird der Wind langsam wieder stärker und bläst mich heute meist von schräg vorne an. Kein totaler Gegenwind, aber doch so, dass ich deutlich langsamer vorwärts komme. Um 5 vor 13 Uhr komme ich in Blexen an der Weser Fähre an.
Nachdem ich mein Hotel bezogen habe, geht es gleich auf Rundgang. Als erstes zum Klimahaus.
Das Klimahaus ist eine weltweit einzigartige Wissens- und Erlebniswelt zu den Themen Klima, Klimawandel und Wetter und als Klimaerlebniswelt globaler Vorreiter. Ein Besuch lohnt auf jeden Fall. Da ist für jeden etwas dabei.
Ich mache den Rundgang
entlang des 8. Längengrades, eine Weltreise durch die Klimazonen der Erde. auf spannende und beeindruckende Weise erlebt man die Welt hautnah. Ich durchqueren die 5 Klimazonen der Erde, schwitze und friere. Ist wirklich gut gemacht mit z. B. Wüsten-Nachbildung in Niger, Regenwald in Kamerun, Eiskammer in derAtarktis und die Unterwasserwelt der Südsee.
Danach geht es zum Auswanderer Denkmal
Und so ziemlich das einzige historische Gebäude in Bremerhaven, die Bürgermeister-Schmidt-Gedächtniskirche. Die Stadt war wohl nach dem Krieg völlig zerstört.
Tages Strecke heute 50 Km
Zusammen jetzt 1.203 Km
Wolkig, ca. 22°, Wind aus Ost/Nordost
28. Juni 2023
Mal wieder ein Hotel-Frühstück heute. Um 9:45 starte ich in Bremerhaven.
Vorbei am Pingelturm in Richtung Übersee Häfen
Eigentlich hätte die alte Route direkt durch die Übersee Häfen geführt. Wegen einer kaputten Brücke wurde aber der Radweg durch wenig einladendes Hafen Industriegebiet umgeleitet. Erst an der Weser Mündung wird es wieder attraktiver.
Nun geht es wieder an der Nordsee entlang. Zuerst wieder am Außendamm, dann wegen Naturschutz wieder weiter innen.
Dann ist die Elbe Mündung, bei Cuxhaven erreicht
Ab hier geht es an der Elbe weiter. Cuxhaven durchfahre ich lediglich. Komme aber an einigen der Sehenswürdigkeiten vorbei.
Ich beschließe, auf dem Campingplatz Altenbruch, ca. 8 Km hinter Cuxhaven an der Elbe, zu übernachten. Vorher fülle ich bei Liedl noch meine Vorräte auf.
Direkt auf dem Damm, oberhalb des Campingplatzes, genieße ich noch ein Tages-Abschluss-Bier, mit Aussicht auf den regen Schiffsverkehr auf der Elbe.
Und noch ein kleiner Spaziergang zur Dicken Berta. Die «Dicke Berta» ist ein 13m hoher, denkmalgeschützter Museumsleuchtturm gleich um die Ecke.
Tages Etappe heute 71 Km
Gesamtstrecke 1.274 Km
Wolkig, schwacher Wind, ca. 21 °
29. Juni 2023
Heute geht es die Elbe aufwärts, in Richtung Stade. Anfangs direkt am Elbufer, in Begleitung großer Frachter.
Nach ca. 20 Km bin ich am großen Mündungsgebiet vorbei und die Elbe verschmälert sich auf ihre normale Breite. In Etwa auf Höhe von Brunsbüttel, was am Nordufer der Elbe liegt, aber bei heutigem Wetter nicht so gut zu sehen ist.
Der Radweg verläuft meist etwas weiter Weg vom Elbufer. Zur Abwechslung mal keine Schafe.
Am anderen Ufer taucht das stillgelegte AKW Brokdorf auf.
Im kleinen Städtchen Freiburg (Elbe) mache ich Mittagspause. Hier sind Fachwerkhäuser immer häufiger anzutreffen.
In Bützfleth, 6 Km vor Stade, habe ich ein günstiges Zimmer gefunden und mache Schluß für heute.
Heute kommen dazu, 80 Km
Gesamtstrecke jetzt 1.354 Km
Bedeckt, trocken, leichter Ostwind, ca. 20°
30. Juni 2023
Frühstück gibt es in der Unterkunft. Danach geht es die 6 Km nach Stade. Stade ist eine schöne alte Hansestadt. Sie liegt nicht direkt an der Elbe, sondern an der Schwinge, die etwa 4 km nordöstlich des Stadtzentrums in die Elbe mündet.
Ich nehme mir ein Stündchen Zeit, für einen Rundgang durch die schöne Altstadt.
Schöne alte Fachwerkhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
Nach einem Kaffee geht es zurück an die Elbe und weiter in Richtung Hamburg.
Cranz ist bereits Stadtgebiet Hamburg. Also fahre ich hier quasi über die Ziellinie.
In Finkenwerder umfahre ich den Flughafen und das Werksgelände von Airbus. Gerade ist eine neue Beluga LX im Landeanflug.
Weiter geht es zum Fähranleger in Finkenwerder und mit dem Boot dann über mehrere Haltestellen bis zu den Landungsbrücken.
Um ca. 16 Uhr erreiche ich mein Hotel Europäischer Hof, direkt am Hauptbahnhof Hamburg.
Zur Belohnung leiste ich mir, wenn ich schon mal da bin, das Überaschungsmenü in der Bullerei (Tim Mälzer). Man gönnt sich ja sonst nix.
Die Vorspeise war gut. Die Hauptspeise war ein Traum, vor allem das Sellerie Püree, und die Nachspeise war OK.
Auf der Rückfahrt über das Schanzenviertel, Planten un Blomen und Binnenalster.
Letzte Etappe ca. 58 Km
Gesamtstrecke 1.412 Km
Stark bewölkt bis bedeckt, 19°, trocken.
01. Juli 2023
Nach einem reichhaltigen Frühstücksbuffet, ist heute Hamburg-Programm angesagt. Ausgerechnet heute ist Original Hamburger Schietwetter. Trotzdem Schwinge ich mich auf's Rad und fahre erstmal zum Rathaus.
Online habe ich mir ein Ticket für die Konzerthaus Führung in der Elbphilharmonie besorgt. Da dort heute viel Betrieb ist und wegen Veranstaltungen viele Künstler im Hause sind und Proben, herrscht heute striktes Fotografierverbot.
Allerdings habe ich dadurch das Glück, sowohl im kleinen als auch im großen Saal, jeweils Proben hören zu können. Das ist sonst bei Führungen eher selten. Bei der Führung erfahre ich sehr viel interessantes über die Entstehung und Architektur des Hauses. Alles sehr beeindruckend.
Nur im öffentlich zugängigen Brreich, der sog. Plaza mit Aussichts Balkon, sind Fotos erlaubt.
Weiter geht es, mit Blick auf die Speicherstadt
nach Sankt Pauli, Reeperbahn, wo auch tagsüber schon einiges los ist.
vorbei am Heimat Stadion des FC Sankt Pauli...
... durch's Schanzenviertel und Karo Viertel, auf Ausschau nach Street Art.
Für den Abend konnte ich ein Kombitecket für eine Hafenrundfahrt und den Eintritt zum Miniatur Wunderland ergattern.
Los geht's also mit der Ruth und nem echten Hamburger Skipper.
Vorbei an dem gigantischen Monster Frachter COSCO England. Er fasst ca. 20.000 Container, fährt unter der Flagge von Hong Kong. Er wurde 2013 gebaut und ist 366 Meter lang und 52 Meter breit.
Bei Rückkehr nochmal eine schöne Ansicht der ELFI
Nach der Hafenrundfahrt geht es dann ins Miniatur Wunderland. Hier meine Highlights.
Nach 4 Stunden Miniaturwelt radle ich um Mitternacht zu Hotel zurück.
Mit dem Radl in der Stadt haben sich dann doch nochmal ca. 25 Km angesammelt.
Gesamtstrecke 1.437 Km
Hamburger Schietwetter, 17°, Regen und windig
Die Fahrt verläuft ohne Überraschungen und Probleme. In Fulda steige ich um in einen anderen ICE, der über Würzburg direkt nach Augsburg und München fährt. Die gesamte Fahrt, Hamburg - München, dauert mit umsteigen 6,5 Stunden. Das finde ich echt schnell..
So, noch die letzten 12 Km vom Hauptbahnhof nach Neubiberg, und die Reise endet nach insgesamt 1.449 Km