Neues Projekt - "I fahr dann mal a Runde Radl"

Naja, ich gebe zu, die Runde wird diesmal ein bisserl länger.  Geplant sind 4 1/2 Monate, zum Schwarzen Meer und zurück

Überraschenderweise hat es sich ergeben, dass ich dieses Jahr beruflich die Möglichkeit habe, unbezahlten Urlaub nehmen zu können. Schon seit meiner frühen Jugend, seit ich begann ohne meinen Eltern zu reisen,  träumte ich davon, mal gaaanz lange unterwegs zu sein. Schon damals, auf meinen meist auf 4 Wochen begrenzten Rucksackreisen beneidete ich die Langzeittraveler, die mehrere Monate oder gar Jahre unterwegs waren, welche man fast überall antraf. Ich habe viele viele  Reiseberichte von Langzeitreisenden verschlungen. Also nutze ich jetzt diese Möglichkeit ohne lange darüber nachdenken zu müssen. Ein ganzes Jahr erschien mir allerdings dann doch etwas zu lange. Da habe ich echt Angst, dass ich danach gar nicht mehr arbeiten möchte. 3 Monate fand ich zu gewöhnlich, es sollte ja schon was besonderes werden. 6 Monate war mir doch schon wieder zu lange (man wird ja auch nicht jünger), also entschied ich mich für 4 Monate unbezahlten Urlaub. Mit dem regulärem Urlaub sind das dann insgesamt doch fast 5 Monate.

Auf meinen letzten 3wöchigen und 5wöchigen Radtouren, war ich jedes Mal enttäuscht, dass ich schon wieder nach Hause musste. Da habe ich schon immer gesagt, dass ich das auch deutlich länger aushalten könnte. Daher war dann ziemlich klar, dass ich wieder mit dem Fahrrad eine größere, längere Tour unternehmen werde.

 

Auf den letzten beiden Touren ging es ja schon in Richtung Südosten, nach Ungarn und Rumänien. Das geheime Ziel war schon länger, auf Etappen mal bis zum Schwarzen Meer zu kommen. Da dachte ich mir, das wäre doch jetzt die Gelegenheit, mal die ganze Runde hin und zurück, quasi von Haustür zu Haustür, zu fahren. Dafür sollten doch die 4 1/2 Monate reichen. Also machte ich mich schon recht frühzeitig an die Planung des Projektes.

Im Großen und Ganzen habe ich ja schon eine recht gute und erprobte Ausrüstung. Da muss eigentlich nur noch ein bisschen gefeilt werden. Dazu kommt dieses Mal noch, dass einige Dinge geregelt werden müssen, die bei einem normalen 3-4 wöchigen Urlaub nicht anfallen.

 

Krankenkasse: Da ich ja für die 4 Monate keinen Lohn erhalte, bin ich auch nicht automatisch Krankenversichert. Bei meinen Recherchen, wie andere Langzeitreisende das Problem gelöst haben, stieß ich auf die Empfehlung eine reinen Auslandskrankenversicherung, die speziell für befristete Auslandsaufenthalte gedacht ist. Hier wurde mehrfach die Hanse Merkur empfohlen, die einen umfassenden Versicherungsschutz für 1,15 pro Tag anbietet.

Meine normale Krankenkasse wird für 4 Monate auf Ruhend gestellt.

 

Post: Post lasse ich zu einem Freund Umleiten (Nachsendeauftrag). Da kann ich dann ab und zu mal anrufen und nachfragen ob etwas wichtiges dabei ist.

 

Sonstiges: Z. B. Jobticket kündigen, Gewerkschaftsbeitrag ruhend stellen, Genug Geld am Konto lassen, damit regelmäßige Abbuchungen wie z. B. Strom Wasser, Versicherungen..., weiter abgebucht werden können, Familie und Freunde informieren...

 

Fahrrad: Idworks CountryRohler mit 14 Gang Rohloff Nabenschaltung. Das Fahrrad begleitete mich 2015 schon durch die ungarische Puszta und 2017 durch Transsilvanien. Für die Rumänien Tour habe ich damals einige Modifizierungen am Rad vornehmen lassen. Bereifung - Schwalbe Marathon Mondial . Kleineres Kettenblatt mit 39 statt 43 Zähnen. Dadurch habe ich nun einen kleinen Gang mehr, dafür einen großen Gang weniger als vorher. Gefederte Sattelstütze Thudbuster von Cane Creek.  Die Lichtleitung für das Rücklicht war vorher im hinterem Schutzblech verlegt, was schnell zu Schleifgeräuschen am Hinterrad führt, wenn sich Schmutz dort ansammelt. Die Leitung wurde nun Außen am Rahmen entlang und im Gepäckträger verlegt.

Hieran habe ich für die jetzige Reise nichts wesentliches mehr verändert. Einen Rückspiegel habe ich mir noch zugelegt, um vielleicht etwas früher vor von hinten anbrausenden LKW's auf stark befahrerenen Straßen gewarnt zu werden, um rechtzeitig den Absprung in den Straßengraben zu schaffen.

Ansonsten habe nur frisches Öl für die Gangschaltung, und eine neue Kette, neue Bremsbeläge und einen frischen Hinterreifen. Den alten, zur hälfte abgenutzten nehme ich als Ersatzreifen mit.

 

Navigation: Garmin Montana 600 mit topographischer Velo Map Karte von Open Street Maps. Grob geplante Tagesetappen/Routen wurden mit Base Camp vorab erstellt.

 

Mobile Stromversorgung: Solarpanel vom schweizer Hersteller SIStec. Solarflex Modul 5 Volt 10 Watt, 66cm x 22cm x 1 mm (gefaltet 14cm x 22cm), 295 gramm. Wasserfest und Tropentauglich. 2  Akkupacks mit jeweils 10.000 mAh.

 

 

 

Zelt: Mein altes 2 Mann Zelt von Salewa habe ich durch ein neues und leichteres MSR HubbaHubba NX ersetzt. Therm A Rest Matte 5cm dick (man wird ja nicht jünger), Mein alter Daunen Schlafsack von Big Pack hat auch ausgedient und wurde durch einen neuen Daunenschlafsack von Mounten Harware ersetzt. Ist etwas wärmer und auch leichter als der alte. Gesammte Zelt-Isomatte-Schlafsack Ausrüstung wiegt jetzt statt bisher 5 Kg nur noch 3,8 Kg.

 

Kochen: Mein alter Campinggaz-Kocher. 2 Ersatz Gaskartuschen, Kochgeschirr von Sea to Summit , Pfanne, Besteck aus Titen, diverse Gewürze, Speiseöl und Tee, Spülmittel, Geschirrtuch. Gesamte Kochutensilien ca. 3,5 Kg.

 

Sonstiges: Ersatz Fahrradschlauch, Ersatz Ventile, Flickzeug, Luftpumpe, Multitool, Kettenöl, Kabelbinder, Erste Hilfe Päckchen, Jod, Medikamente, Regenkleidung, Regen Überschuhe, Diverse USB Ladekabel + Stecker Ladegeräte, kleines Samsung Tab S 8.4, ASUS Ultrabook, Kleidung.

 

Gesamtgewicht des Gepäcks beträgt ca. 30 kg.

 

Eine Packliste für meine Untehosen und Socken erspare ich Euch an dieser Stelle. Nur soviel: es wird nicht mehr sein, als ich bei meinen letzen 3 und 5 wöchigen Reisen dabei hatte. Nur waschen (bzw. waschen lassen) werde ich wohl öfter müssen.

 

 

Hier die ungefähr geplante Reiseroute.

 

Dies stellt lediglich eine ungefähre geplante Route dar. Von unterwegs gibt es dann jeweils Infos zur tatsächlich gefahrenen Route, bzw. Teilstrecken.