Teil 3 - Kroatien und Serbien 1

 

 

 

Dienstag, 01.05.18

Mohacs – Osijek, 85 Km

 

Start 9:00 Uhr, sonnig 17°, mittags 30°

 

Eigentlich wollte ich noch ein bisschen früher los wegen der Hitze, aber ausgerechnet heute hat wohl die Servicekraft für das Frühstück verschlafen. So gibt es erst um halb neun Frühstück und um 9 Uhr fahre ich dann los. Die ersten 13 Km geht es an der Landstraße entlang, zum Glück mit Fahrradweg, zur Kroatischen Grenze. Irgendwo fährt man an der Gedenkstätten an die beiden Schlachten von Mohacs vorbei. Ich verzichte auf eine Besichtigung. Der Grenzübertritt läuft problemlos ab. Nach der Grenze geht es auf der Landstraße ohne Fahrradweg weiter. Die Straße ist aber nur wenig befahren, so dass ich ganz gut vorankomme. In der Ferne sieht man einen markanten spitzen Hügel. Das ist der Hügel von Pecs, einer ungarischen Stadt, an dessen Fuße die Stadt liegt. Sieht eigenartig aus, weil es der einzige Berg weit und breit ist.

 

Bei Batina treffe ich wieder auf die Donau. Die Donau ist hier die Grenze zwischen Serbien und Kroatien. Ich bleibe auf der Kroatischen Seite und ab hier beginnt einer der schönsten Abschnitte bisher. Es geht auf einem ungeteerten Radweg für ca. 30 Km immer am Hochwasserdamm entlang. Trotz des Schotterweges komme ich diesmal sehr gut voran, da der Untergrund fest ist und nicht allzu viele Schlaglöcher vorhanden sind. Eigentlich sind diese Wege meistens eher langweilig, da die Sicht auf die Donau durch Bäume und Büsche versperrt ist. Hier allerdings ist das sog. Überschwemmungsbecken der Donau nicht trocken, sonder es ist ziemlich viel Wasser drin. Wie eine Sumpflandschaft, fast schon Mangroven-Artig. Auch auf der anderen Seite des Dammes, von der Donau weg ist die Landschaft sehr grün, bewaldet und teilweise auch sumpfig oder richtige Wiesen, welche ich bisher eher selten gesehen habe. Ständig hat man irgendwelche Tiergeräusche von Vögeln, Fröschen oder sonstigen Tieren in den Ohren. Es fällt auch auf, dass diese Gegend hier recht dünn besiedelt ist. Ich komme auf den 30 Km lediglich an 2 kleineren Dörfern vorbei.

 

Auch auffällig ist, dass mir auf dem Dammweg 3 oder 4 mal ein Polizeiauto entgegen kommt oder mich überholt. Die wollen aber nichts von mir. Ich denke, die sind so präsent, weil das hier ja die EU Außengrenze ist.

 

Gegen 16 Uhr fahre ich über eine Brücke über die Drau und erreiche die Stadt Osijek. Die Drau ist ist der 4. längste Nebenfluss der Donau, entspringt in Südtirol und mündet ca. 20 Km östlich von Osijek in die Donau. Osijek ist mit ca. 108.000 Einwohnern die 4. größte Stadt in Kroatien. Ich Quartiere mich im Hotel Strassmeyer für 2 Nächte ein, weil ich mit die Stadt morgen anschauen möchte. Beim Abendessen in einem sehr schönen, gemütlichen und sehr gutem Restaurant in der Altstadt, treffe ich Thorsten aus Berlin, der auch mit dem Rad unterwegs ist. Er hat mal 5 Jahre in Zagreb gelebt und spricht kroatisch.

 

Zum Essen gab es sehr guten gegrillten Donau-Wels in Mandelsauce mit Buttergemüse. Das Preisniveau hier ist ähnlich wie in Ungarn. Für ein Hauptgericht zahlt man in Euro umgerechnet so zwischen 7 und 13 Euro. Die Währung in Kroatien ist der Kuna. 1€ enspricht etwa 7 Kuna.

 

Übernachtung: Hotel Strassmeyer, 44 Euro mit Frühstück

 

Unterwegs nach Osijek

 

Mittwoch, 02.05.18

Besichtigung Osijek

 

 

Das Frühstück ist sehr üppig und gut heute. Es gibt ein große Platte mit rohem Schinken, Speck, gekochtem Schinken, Salami und Käse. Frisch gekochte Eier, und einen sehr guten Kaffee.

 

Frisch gestärkt mache ich mich auf Besichtigungstour.

 

Osijek ist eine sehr alte Stadt, die allerdings immer wieder zerstört und neu aufgebaut wurde. Daher gibt es heute praktisch mehrere Stadtzentren. Zum einen die Altstadt mit Zitadelle, die Oberstadt mit z.B. den sehr schönen alten Handelshäusern in opulenter Jugendstil Architektur an der European Avenue, und die moderne Unterstadt mit der markanten St. Peter und Paul Kathedrale am großem Hauptplatz. Osijek ist auch Universitätsstadt, daher gibt es auch viele Straßenkaffees entlang der Uferpromenade der Drau. Also, wie ich finde mal wieder ein lohnende Aufenthalt für einen Ruhetag.

 

 

Donnerstag, 03.05.18

Osijek – Vucovar – Ilok, 90 Km

 

Start: 9:00 Uhr, sonnig 24°, mittags leicht bedeckt 30°

 

Gleich nach einem guten Frühstück mit Spiegeleiern mache ich mich auf den Weg. Osijek ist ziemlich langgezogen, so dass ich erst nach ca. 8 Km und nach durchfahrt diverser Industrie Vororten endgültig aus der Stadt raus bin. Es geht an mäßig bis mittelmä0ig stark befahrenen Straßen ohne Radweg entlang. Nach ca. 20 Km, wo die Drau in die Donau mündet leigt ein kleine Ort namens Aljmas. Torsten, den ich vorgestern traf hat mir empfohlen den kleinen Abstecher in das Dorf zu machen. Man hätte da oberhalb des Ortes einen tollen Ausblick in die Umgebung. Außerdem ist der Ort ein wichtiger Wallfahrtsort mit eine besonderen Kirche. Ich finde jetzt den Ausblick nicht so besonders, und die Kirche in Form eines Schwans ist auch nicht so mein Ding, zumal die Kirche auch noch eingerüstet war. Weiter geht’s nach Vucovar. Vucovar ist mir aus den Nachrichten während des Jugoslawien Krieges in den Neunzigern ein Begriff. Die Stadt war ziemlich stark umkämpft. Als inzwischen Warzeichen von Vucovar gilt der im Krieg stark beschädigte und als Mahnmal nicht restaurierter Wasserturm. Irgend etwas wird jetzt aber scheinbar doch gemacht, denn er ist vollständig eingerüstet und abgesperrt. Auf einer Bank am Stadtrand mache ich Mittagspause. Danach geht’s auf die letzten 35 Km bis Ilok, an der Serbischen Grenze. Diese letzten 35 Km haben es noch mal in sich. Es ist heute den ganzen Tag schon leicht windig aus Richtung Süd-Südost, natürlich genau die Richtung in die ich fahre. Jetzt wird der Wind aber deutlich stärker. Zudem ist es auch noch leicht hügelig. Und so kämpfe ich mich die letzten Km richtiggehend nach Ilok.

 

Ilok liegt direkt an der Donau und an der Grenze zu Serbien. Der Ort ist nichts besonderes, aber da ich noch genug kroatisches Geld habe, und wenn dann eh nur noch über die Grenze nach Barka Palanka fahren würde, beschließe ich hier in Ilok zu übernachten. Im Hotel Duna, sehr

 

schön direkt an der Donau gelegen, ist ein Zimmer frei. Insgesamt war die Etappe heute gar nicht so toll. Stellenweise doch etwas stärkerer Verkehr auf den Straßen ohne Radweg, keine besondere Landschaft und dazu zum Schluss auch noch recht windig und hügelig. Naja, die Lage des Hotels entschädigt wieder etwas.

 

Übernachtung: Hotel Duna in Ilok, mit Frühstück 40€

 

Wallfahrtskirche in Aljmas

Wasserturm von Vucovar

Abendstimmung an der Donau, kurz vor der serbischen Grenze


 

Freitag, 04.05.18

Ilok – Novi Sad (Serbien), 50 Km

 

Start: 8:30 Uhr, leicht bedeckt 22°, mittags sonnig 30°

 

Das Frühstück ist heute so naja, also hält es mich da nicht so lange und ich komme früh los. Gleich hinter Ilok fahre ich über die Donaubrücke. Auf der einen Seite der Brücke ist die Kroatische Grenzstation, auf der anderen die Serbische. Ich verlasse ja die EU. Der Grenzübertritt läuft aber nach vorzeigen des Personalausweises problemlos. Die serbische Grenzbeamtin wünscht mir gute Fahrt. Gleich im serbischen Grenzort Backa Palanca hebe ich mit der Postbank Sparkarte serbische Dinar ab. Danach geht es weite nach Novi Sad. Leider geht es die ersten 25 Km an einer mäßig bis stark befahrenen Landstraße mit LKW Verkehr entlang. Natürlich ohne Radweg. Der Belag ist zwar ganz gut, aber die Straße ist recht schmal, so dass es doch bald ziemlich nervig wird, weil die LKW's so dicht an mir vorbeirauschen. Endlich führt die Fahradroute doch von der Straße weg. Später sehe ich, dass ich sogar schon ein paar Km früher hätte abbiegen können. Aber ab jetzt geht es tatsächlich die letzten 20 Km auf einem fast reinen Fahrradweg weiter. Anfangs zwar ein ziemlich schmaler, fast schon Pfad, auf dem Hochwasserdamm, bald aber tatsächlich schön geteert. Und schon ist es ein total entspanntes Radfahren. Allerdings fällt mir auf, dass hier deutlich mehr Müll in der Landschaft herumliegt. Fast schon richtige Müllhalden. Ich sehe sogar ein Auto, das anhält und seinen Kofferraum voll Müll entleert.

 

Novi Sad ist die 2. größte Stadt Serbiens mit ca. 250.000 Einwohnern. Die Stadt dehnt sich auf der linken Donauseite ziemlich stark aus, so dass sich die letzten 10 Km doch noch ein bisschen ziehen. Um 13 Uhr beziehe ich mein Zimmer im Hotel Veliki. Nach einem Mittagessen im zugehörigem Restaurant mache ich mich auf Besichtigungstour. Novi Sad ist halt eine Großstadt, aber trotzdem habe ich den Eindruck dass es doch recht entspannt zugeht. Die Stadt ist voll mit Straßenkaffees und Restaurants. Die Fußgängerzone zieh sich von der Serbisch Orthodoxen Kathedrale mit Bischofspalast, zum großen Platz mit dem schönen Rathaus und der Katholischen Kathedrale. Auf der anderen Donauseite thront die alte Festung Petrovaradin auf einem Felsen. Diese Festung wurde nie eingenommen und hat daher den Beinamen Gibraltar der Donau. Abendessen gibt es wieder im Restaurant meines Hotels. Es gibt Schafskäse mit gegrilltem Gemüse. Leider war der Schafskäse in einer Cornflakes Panade, aber war trotzdem sehr gut. Mal was leichtes bei der Hitze. Außerdem bin ich ja heute nur den halben Tag gefahren.

 

Übernachtung im Hotel Veliki, 32 € mit Frühstück

 

Reihe 1: Unterwegs von Ilok nach Novi Sad

Reihe 2: Links - Serb. Orthodoxe Kathedrale mit Bischofspalast, Mitte - Rathaus, Rechts - Katholische Kathedrale

Reihe 3: Links - Die Festung Petrovradin, Rechts - Architektur in Novi Sad

 Samstag, 05.05.18

 Novi Sad – Kloster Krusedol – Vrdnuk – Kloster Novo Hopova – Vrdnik, 90 Km

 

Start: 9:30, 24° leicht bedeckt, mittags 31° leicht wolkig

 

Beim Start am Hotel treffe ich ein Ehepaar aus Berlin, die auch mit dem Fahrrad nach Constantia wollen. Sie sind in Budapest gestartet. Wir tauschen uns ein wenig aus. Ich bekomme noch einen Tipp für eine Übernachtung in Belgrad. Ich mache mich auf den Weg. Es geht erst mal über die Brücke nach Petrovaradin. Unterwegs kaufe ich noch Brot. Es zieht sich ein wenig bis ich aus der Stadt herauskomme. Nach ca. 10 Km auf der Hauptstraße zweigt der Radweg ab auf eine für ca. 5-6 Km unbefestigte Straße. Hier holen mich die beiden Berliner wieder ein und wir fahren ein Stück gemeinsam. Die unbefestigte Straße ist recht unangenehm, weil ziemlich holperig und immer wieder kurze aber steile Anstiege. Zwischendrin fahren wir durch riesige Baustellen, an denen viel Erdreich bewegt wird, durch. Wir vermuten, dass eventuell die Bahnstrecke die hier verläuft zweispurig ausgebaut wird. Kurz vor Besca verabschieden wir uns, weil ich da nach rechts in Richtung Fruska Gora Nationalpark abbiege. Wir tauschen noch Internetadressen unserer Reiseblogs aus und verabreden uns mal locker für ein evtl. Wiedersehen in Belgrad.

 

Der Fruska Nationalpark ist ein ca. 500m hohes Mittelgebirge, überwiegend in Serbien, das sich südlich der Donau über ca. 80 Km von West nach Ost ausdehnt. Auf der Südseite, in den Ausläufen der Fruska Gora, befinden sich einige Kulturhistorisch äußerst wertvolle und sehenswerte mittelalterliche serbische Klöster. Diese Gegend hier ist laut Wikipedia für die Orthodoxen Christen einer der 3 heiligen Berge (nach dem Berg Sinai mit Katharinenkloster und dem Berg Athos mit dem Kloster Hilandar).

 

Die Landschaft hier ist sanft hügelig, zwischen ca. 200 und 300 Meter hoch gelegen, mit viel Weinanbau. Es geht ständig rauf und runter, aber irgendwie bin ich heute so gut drauf, dass mir das nicht viel ausmacht. Als erstes komme ich am Kloster Krusedol vorbei. Es liegt zwischen 2 Hügeln im Tal, so dass es im Vorbeifahren kaum zu sehen ist. Ich besichtige es kurz. Beeindruckend finde ich die Wandmalereien und Fresken im inneren der Kapellen. Da ist alles bemalt, so dass kein freies Fleckchen mehr übrig ist. Leide ist das fotografieren im Inneren verboten.

 

Weiter geht es über unzählige Hügel zum Ort Irig, wo ca. 4 Km Außerhalb eines der schönsten und wichtigsten Klöster, das Kloster Novo Hopova liegt. Ich lasse es aber vorerst mal links liegen und fahre in den 10 Km weiter liegenden kleinen Ort Vrdnik, wo ich eine Privatunterkunft gebucht habe. Nachdem ich diese bezogen habe, mache ich mich nochmal auf den Weg zurück, um das Kloster Novo Hopova zu besichtigen. Es gefällt mir viel besser als das erste. Es ist wohl deutlich älter. Auch dieses Kloster liegt wieder etwas abseits hinter einem Hügel. Es hat sich für mich auf jeden Fall gelohnt hierher zu fahren.

 

Zurück in der Unterkunft, einem Apartment, koche ich heute mein Abendessen selbst. Es gibt Nudeln mit Tunfisch. Die Unterkunft selbst ist so naja. Naja heißt, es könnte etwas sauberer sein. Das Apartmenthaus ist noch nicht ganz fertig. Die Inhaberin strotzt auch nicht gerade vor Freundlichkeit. Sie spricht kein Wort englisch, sondern nur serbisch. Ihre jugendliche Tochter macht auch keine Anstalten, bei der Verständigung mit Händen und Füßen, zu helfen. Das wichtigste für die Besitzerin schein zu sein, dass ich mögllichst schnell bezahle. Eingerichtet ist es eigentlich nicht schlecht, aber es könnte wie gesagt etwas sauberer sein, und es fehlt halt an ein paar Kleinigkeiten wie z. B. Abfalleimer, Schneidebrett, Tassen, Geschirrhandtücher... . Dafür kostet es aber halt auch nur 20€. Man könnte also auch sagen, was will oder kann man da mehr erwarten? Vielleicht bin ich jetzt auch ein bisschen zu kritisch?

 

Übernachtung: Apartment Sonia in Vrdnik, 20€

 

 

Unterwegs

Kloster Krusedol


Das Kloste Novo Hopova

Mein Ünbernachtungsort Vrdnik


 

Sonntag, 06.05.18

Vrdnik – Belgrad, 95 Km

 

Start: 7:30, 18° leicht wolkig, mittags 20° leichter Regen, nachmittags in Belgrad 26°

 

Nach einem etwas spartanischem Frühstück ohne Kaffee, starte ich heute schon um 7:30 Uhr. Es ist leicht wolkig und fast noch frisch mit ca. 18°. Das macht aber gar nix, da die ersten 30 Km die gleiche Strecke zurück führen wie gestern, und damit natürlich auch die ganzen Steigungen. Ich komme auch nochmal am Kloster Krudedol vorbei, und finde einen schönen Platz, von dem aus man das Kloster gut fotografieren kann. Dank der morgendlichen Kühle komme ich recht unangestrengt wieder am Euro Velo Nr. 6 in Besca an. Am ersten Restaurant mit Terrasse hole ich meinen versäumten Kaffee von heute Morgen nach.

Ab hier flutscht es dann recht flott und flach in Richtung Belgrad dahin. Es geht Anfangs über sehr wenig befahrenen Straßen mit einigermaßen gutem Belag dahin. Der Himmel zieht langsam etwas mehr zu, aber es sieht eigentlich nicht sehr bedrohlich nach Regen aus. So gegen 12 Uhr, bei Stari Banovci, einem recht Verkehrsreichem größerem Vorort von Belgrad, fängt es aber dann doch an richtig zu regnen. Da es aber noch einigermaßen warm ist mit knapp 20° ziehe ich nicht mal meine Regenjacke an. Ich empfinde den Regen sogar schon angenehm nach den doch recht heißen letzten Tagen. Nach etwa einer Stunde, kurz vor Belgrad ist es dann auch schon wieder trocken und auch gleich wieder ziemlich warm. Über eine lange 4 spurige Einfallstraße durch Novi Beograd, und die Save Brücke überquerend treffe ich in Belgrad ein. Im Hotel Bohemian checke ich ein und sehe schon die Fahrräder von Sigi und Dietmar an der Rezeption stehen. Die Rezeption befindet sich im 2. Stock, das bedeutet, erst das ganze Gepäck und dann das Fahrrad selbst auch noch in den 2. Stock zu schleppen, denn nur dort, von den Damen der rund um die Uhr besetzten Rezeption sind unsere Fahrzeuge sicher bewacht.

 Nach einer ausgiebigen Dusche und Mittagssiesta im Hotel, begebe ich mich am Nachmittag au einen ersten Orientierungsspaziergang durch die Stadt. Das Hotel liegt am Anfang der Skadarska, der Hauptstraße des berühmten Restaurant und Künstlerviertels Skadarlija. Hier reihen sich ein Berühmtes Lokal an das nächste, mit großen Terrassen und lauter serbischer Folklore Musik. In jedem Restaurant spielt mindestens eine 3-4 köpfige Besetzung, in manchen sogar 2 oder 3.

weiter geht es über den Platz der Republik durch die Fußgängerzone und zur Burg. Da ich noch 2 Tage hier verbringen werde reicht es erst mal für einen ersten Eindruck und ich suche mir in der Skadarska ein Restaurant zum Abendessen. Als ich schon sitze, sehe ich 2 Tische weiter im selben Lokal Sigi und Dietmar sitzen. Nach einer herzlichen Begrüßung setzen wir uns zusammen und unterhalten uns sehr angenehm und angeregt, bei dem ein oder anderen Bierchen über unsere Reiseerlebnisse.

 

Übernachtung: Hotel Bohemian, 33 € ohne Frühstück

 

Einfahrt nach Belgrad

Die Burg auf der Festung

Die Mündung der Save in die Donau


Die berühmte Straße Skadarska

Musikalische Berieselung beim Abendessen


 

Montag, 07.05.18

Belgrad, sonnig, Mittags ca. 28°

 

Da es im Hotel kein Frühstück gibt, suche ich mir morgens außerhalb etwas zum Frühstücken. Da treffe ich auch schon Sigi und Dietmar und wir frühstücken gemeinsam in einem Restaurant um die Ecke. Es gibt Omelette, Kaffee und Orangensaft.

 

Für mich stehen heute ein paar Erledigungen an. Im Internet habe ich einen Waschsalon ausfindig gemacht, der allerdings am anderen Ende der Stadt liegt. Also mache ich mich mit meinem Beutel Wäsche mittels eines Taxis auf den Weg dorthin. Der Taxifahrer pflegt eine recht flotten Fahrstiel, den man aber vermutlich auch bei dem leicht chaotischen Verkehr hier braucht. Nach ca. 15 Minuten, die auch fast schon einer kleinen Stadtrundfahrt gleicht, kommen wir dort an. Die Taxifahrt hat 5 Euro gekostet. Als ich den Waschsalon betreten will, ist dieser verschlossen. Ich glaube es erst nicht, weil ich extra im Internat nachgeschaut habe. Da stand nichts davon dass geschlossen sei, im Gegenteil, die Öffnungszeiten waren mit 8:00 Uhr bis 21:00 Uhr angegeben. Alles rütteln an der Tür hilft nix, sie bleibt zu. Im Nachbarladen frage ich eine nette junge Frau, ob sie wüsste wann der Waschsalon geöffnet hätte. Sie teilt mir mit, dass der schon seit mehreren Woche geschlossen sei. Sehr hilfsbereit sucht sie mir mit ihrem Handi eine andere Wäscherei und ruft auch dort an, ob die offen haben. Diese ist aber wieder in der Innenstadt. Also, mit dem Taxi wieder Quer durch die Stadt, zu der Wäscherei, die witziger Weise keine 3 Minuten zu Fuß von meinem Hotel entfernt ist. Naja, wenn ich die Taxifahrten als Stadtrundfahrten betrachte, schmerzen die ausgegebenen 10 Euro auch nicht so sehr. Am Abend um & Uhr kann ich meine Wäsche frisch gewaschen wieder abholen.

 

Die Suche nach einem Friseur nutze ich gleichzeitig für eine Stadtbesichtigung. So komme ich am Nationaltheater, dem alten und neuen Königspalast, in dem sich inzwischen die Serbische Regierung und die Stadtverwaltung befinden, vorbei. Weiter geht es wieder zum Platz der Republik mit der Reiterstatue vor dem National Museum. Dann schlendere ich einfach so durch die Straßen abseits der Fußgängerzone. In fast jede Straße befinden sich sehr schöne Alte Häuser. Leider zum großen Teil schon arg verfallen, manche aber auch ganz schön renoviert. Die Stadt insgesamt besteht aus einem ziemlichen Potpourri an Architektur. Eben diese uralten Fassaden, denn die hässlichen fast schon Plattenbauten aus der Jugoslawischen Ära und den ganz modernen Glasfassaden. So einen richtig zusammenhängenden historischen Kern, wenn man mal von der Burg absieht, kann ich nicht ausmachen. Aber im Grunde ist genau dieses Durcheinander und bunt zusammengewürfelte, und auch teilweise etwas schmuddelige, genau das was der Stadt einen gewissen Charme verleiht. Die Stadt ist auch sehr lebendig, mit unzähligen Kaffees und Kneipen, die sich in fast jeder Straße befinden. Zum Teil wirklich richtig schön eingerichtete, schon fast Kaffeehäuser. Und überall sitzen die Leute auch im Freien.

 

Am Abend treffe ich mich wieder mit Sigi und Dietmar, und wir gehen im berühmten Tri Sesira (drei Hüte) essen Es sollen hier schon diverse Staatsmänner wie Willy Brandt, Tito, Juan Carlo... gespeist haben. Ich esse gegrilltes Barsch Filet mit Kartoffeln. Gut, aber auch nicht mehr. Hätte etwas mehr Geschmack haben können.

 

National Theater

Alter Königspalast

Architektur Mix am Platz der Republik


Spaziergang in Belgrad

 

Dienstag, 08.05.18

Belgrad

 

Die beiden Berliner machen sich heute auf zur nächsten Etappe. Ich bleibe noch einen Tag als Ruhetag hier. Nach einem gemeinsamen Frühstück verabschieden wir uns vorerst mal, denn wir werden bestimmt die nächsten Tage noch mal treffen. Wir haben ja die selbe Route.

 

Ich nutze den Tag heute mal zum so richtig entspannen. Mit meinem Laptop bewaffnet suche ich mit ein nettes Kaffee und hole die Berichte de letzten 2 Tage nach. Mal einen Tag nichts besonderes tun muss auch mal sein.

Am Abend gehe ich dann noch mal in der Skarda Straße zum Essen, und zwar in das Dva Jelena (2 Rehe) Das ist eines der ältesten Restaurants in dieser Straße, das damit wirbt, dass hier schon Margaret Thatcher, Jimmy Carter, Perce Brosman und Tito gespeist haben. Auch sollen hier etliche Trinkgelage von diversen Staatsmannern stattgefunden haben. Ich esse Hähnchenschenke, geschmort mit Gemüse und Reis. Ich muss sagen, dass war bisher wirklich das beste Essen in Serbien.