Teil 7 - Donaudelta und Ukraine 1

 

 

Samstag, 02.06.18

Bootstour im Delta und Murighiol – Tulcea, 40 Km

 

Heute ist sehr frühes aufstehen angesagt. Um 4:40 klingelt der Wecker. Um 5 Uhr ist das Fahrrad gepackt, und ich fahre zum Treffpunkt in Mahmudia. Es ist vereinbart, dass unser Tourguide Ovidiu mich um 5:30 Uhr abholt, da die Tour um 6 Uhr von Murighiol aus startet. Das klappt auch wunderbar. Ovidiu taucht pünktlich auf, wir verstauen mein Rad im Kofferraum und los geht es. In Murighiol treffen wir dann noch Margret und Friedhelm, mit denen gemeinsam ich die Delta Tour gebucht habe.

Pünktlich um 6 Uhr stechen wir in See, äh.. Fluss. Wie schon erwähnt, ist der Sfantu Gheorghe Arm der südlichste der 3 Donau Arme, die ins Schwarze Meer münden. Dieser Arm ist mit unzähligen Seen und weiteren künstlichen und natürlichen Kanälen verbunden. Wir schippern mit einem kleinen Boot mit einem 60 Ps Außenbord Motor in den Kanälen und Seen umher, durch atemberaubende Wasserlandschaften. Es ist schwer, das mit Worten zu beschreiben, daher lasse ich am Besten die Bilder sprechen. Leider ist meine Handi Kamera nicht so toll, aber ein paar Bilder sind einigrrmasen geworden. Letztendlich bleibt der erlebte Eindruck immer der Beste.

Es dauert nicht lange, und ich sehe das erste Mal in meinem Leben Pelikane in freier Natur. Das sieht schon sehr faszinierend aus, die doch ziemlich großen Vögel. Die erreichen eine Spannweite von bis zu 3 Metern erzählt uns Ovidiu. Man muss sich das wohl ähnlich wie eine Safari in Afrika vorstellen. Man schippert langsam mit dem Boot durch die Gegend und hält die Augen nach Tieren am Ufer, auf den Wasserpflanzen, im Wasser und auf den Bäumen am Ufer, auf. Ich sehe unter Anderem folgende Tiere: Nachtreiher, Kuhreiher, Graureiher, Kormorane, Pelikane, Beutelmeise, Haubentaucher, Ibis, Wasserschlangen, Blutegel, verschiedene unzählige Frösche, Wildpferde, Greifvögel, Stelzenläufer. Vermutlich habe ich jetzt auch welche vergessen. Verschiedene Seerosen Arten und wohl eine Vielzahl an verschiedenen Baumarten bilden die Flora hier im Delta.

Irgendwo mitten in der Landschaft gehen wir kurz an Land und besuchen ein kleines Fischer Camp. Das ist eine kleine Hütte, mit einem Gemüsegarten daneben, wo im Sommer 4 Personen unter einfachsten Bedingungen leben und für einen Unternehmer fischen. Die Fischer richten gerade die verschiedenen Netze für die bald beginnende Saison her.

Etwas weiter gibt es eine größere Sandinsel im Delta, wo sich das ukrainische Dorf …. befindet. Hier machen wir eine größere Pause und trinken einen Kaffee. In dem Dorf wollte Ceausescu noch ende der 80iger Jahre eine riesige Glasfabrik bauen. Er dachte, die Insel besteht aus Sand, also machen wir aus dem Sand Glas. Die Fabrikgebäude und Wohnungen für die Arbeiter wurden fast fertig gebaut, dann kam aber der Sturz Ceausescus, und die neue Regierung stoppte das Projekt. Seitdem wohnen in den Häusern nur noch Esel, und die Fabrikgebäude gleichen eine Geisterstadt.

von hier geht es dann auf schnellem Weg wieder zurück nach Murighiol. Insgesamt hat die Tour mit faszinierenden Eindrücken 6 Stunden gedauert. Das waren gut investierte umgerechnete 60 Euro.

Gemeinsam mit Margret und Friedhelm mache ich mich auf den Weg in das 40 Km entfernte Tulcea. Im Hotel Insula quartieren wir uns ein und essen auch zu Abend. Als Überraschung gibt es hier mal ganz was anderes zum Essen, nämlich Sellerie Schnitzel mit Kartoffeln. Die sind richtig gut und ist mal eine tolle Abwechslung zu Fisch und vor Allem Fleisch.

 

Übernachtung: Hotel Inula in Tulcea, 28 € ohne Frühstück

 

 

Sonntag, 03.06.18

Ausflug von Tulcea nach Sulina und Km 0 der Donau

 

Um 7 Uhr frühstücken wir heute schon. Wir wollen früh am Hafen sein, um ein Schnellboot nach Sulina zu finden. Sulina liegt an der Mündung des mittleren der 3 Donauarme (Sulina Arm), in das Meer und ist nur mit dem Boot zu erreichen. Es dauert nicht lange, und wir werden fündig. Ein Schnellboot mit einem 200 PS Motor bringt uns in einer Stunde und 15 Minuten in das 80 Km entfernte Sulina. Sulina war im 19. Jahrhundert ein wichtiger Donau und Schwarzmeer Hafen, wo 1856 die Europäische Donaukommission ihren Sitz hatte. Da die Donau so viele Staaten durchfließt wie kaum ein anderer Fluss, war es schon früh ein Anliegen der Staaten, Regelungen für die ungehinderte und möglichst einfache Nutzung der Donau als Transportweg für Handelswaren zu treffen. In einem Museum im alten Leuchtturm ist diese Geschichte erklärt. Leide nur in Rumänisch, aber mit vielen Bildern, die den einstigen Glanz und Wohlstand des kleinen Städtchens erahnen lassen. Heute ist allerdings so gar nichts mehr von diesem Glanz zu sehen. Die wenigen alten Häuser aus dieser Zeit sind ziemlich heruntergekommen und fast schon verfallen.

Auf dem Weg um Meer kommen wir am Friedhof vorbei, der ebenfalls noch die ehemalige Glanzzeit vor Augen führt. Viele Gräber tragen internationale Namen von Seefahrern und Händlerfamilien. Unter anderem auch viele Britische und deutsche Namen.

Am Strand, ca. 2 Km außerhalb Sulinas (die Mündung der Donau ins Meer wandert jährlich bis zu 40 Meter in Richtung Osten), ist natürlich noch mal Schwimmen im Schwarzen Meer angesagt. Das Wasser ist hier nur leicht salzig im Vergleich zur Adria oder zum Atlantik. Die Wassertemperatur ist super angenehm, wohl so ca. 22° schätze ich. Die Mündung selbst sehe ich leider nicht, weil diese doch zu weit entfernt ist um dorthin zu laufen. Leider ist es am Strand wieder sehr windig, so dass wir nicht allzu lange am Strand bleiben. Auf dem Rückweg nach Sulina, entdecke ich plötzlich am anderen Ufer des Sulina Armes das Schild mit der Flusskilometer Angabe O. Natürlich muss das unbedingt festgehalten werden, auch wenn es etwas weit entfernt leicht unscharf wird. Aber ich denke, das geht als erreichtes Ziel durch.

In Sulina Essen wir noch zu Mittag. Sehr guten gegrillten Barsch mit Kartoffeln. Um 17:30 geht das Schnellboot wieder zurück nach Tulcea.

 

Fahrt nach Sulina

Am Schwarzen Meer, in der Nähe der Donau - Mündung bei Sulina

Km 0  der Donau

 

Montag, 04.06.18

Ruhetag in Tulcea

 

Wie die Überschrift schon sagt, ist heute Ruhetag angesagt. Das nehme ich mal wörtlich, und deshalb gibt es heute mal keinen ausführlichen Bericht und keine Fotos.

 

 

Dienstag, 05.06.18

Tulcea – Galatij, 84 Km

 

Start, 9 Uhr, sonnig, 20°, mittags sonnig ca. 26°

 

Da mein Hotel eh schon ziemlich am Stadtrand liegt, bin ich relativ schnell aus der Stadt raus. Es dauert nicht lange, da taucht ein orangefarbenes Trikot und schwer bepackter Radfahrer vor mir auf. Langsam habe ich ihn eingeholt, und es stellt sich heraus, dass es ein Freiburger ist, der alleine unterwegs ist und von Wien gestartet ist. Wir unterhalten uns ein bisschen und fahren erst mal den gleichen Weg in Richtung Galatij. Der Freiburger ist erst 18 Tage unterwegs, fährt also so im Durchschnitt 130 Km pro Tag. Naja, das wäre mir deutlich zu viel.

Eine etwas größere Steigung mit 10% und ca. 140 Hm am Stück ist dabei. Diese ist zwar schweißtreibend aber dann doch rel. schnell bewältigt. Ansonsten geht es ständig etwas wellig dahin. Am Ende des Tages haben sich dann doch wieder so ca. 800 Hm ergeben. Landschaftlich geht es linker Hand an einem ca. 400 bis 500 Meter hohem kleinen Mittelgebirge entlang, rechts befindet sich die Ebene, in der die Donau sich in Richtung Delta schlängelt. Ich fahre also heute ausnahmsweise mal Donau-aufwärts. Nach etwa 60 Km trennt sich dann meine Weg von dem des Freiburgers. Er fährt nach Braila, und dann bis Samstag weiter nach Bukarest. Bei mir geht es weite in Richtung Galatij. Plötzlich hängt eine dunkle Wolke genau übe mir. Ich habe allerdings nur noch ca. 15 Km vor mir, so dass ich das mal beruhigt auf mich zukommen lasse. Es blitzt zwar öfter mal in der Ferne, aber auf meinem Weg tröpfelt es dann letztendlich nur ein bisschen. Der Wettergott scheint weiterhin auf meiner Seite zu sein.

Direkt bei Galatij muss ich dann noch mit der Fähre über die Donau. Vor der Fähre fahre ich für ca. 1 Km an einer wartenden LKW Schlange vorbei. Ich wundere mich schon ein wenig, das Rätsel löst sich dann jedoch schnell auf, als ich die Fähre sehe. Sie ist zwar doch ziemlich groß, ich würde sogar sagen, die bisher größte Fähre, mit der ich je über die Donau gefahren bin, aber dann doch nur so, dass jedes mal nur 3-4 große LKW's und ca. 8 PKW's pro Überfahrt drauf passen. Mein Fahrrad fällt da diesmal gar nicht auf der Fähre auf. Auf einem Schild lese ich: 320 Tonnen, 300 Passagiere. Drüben angekommen, sind es dann nur noch 5 Km zu meinem Hotel. Es mal wieder ein sehr gutes, so in der mittleren Preisklasse für Rumänien. Galatij ist zwar eine sehr große Stadt mit ca. 300.00 Einwohnern, aber mal wieder, wie bisher alle rumänischen Städte durch die ich bisher dieses Jahr kam, keine schöne Stadt. Obwohl sie jetzt verglichen mit Konstanza und Tulcea nicht ganz so hässlich ist. Es fehlen halt hier m. E. Eindeutige Stadtkerne mit historischen, und architektonisch schönen Gebäuden. Hier sehe ich auf der Suche nach einem Restaurant, wenigstens verstreut ein paar Häuser, die architektonisch zumindest m. E. Interessant sind und nicht ganz so heruntergekommen sind.

Ein gutes Fisch-Restaurant finde ich dann auch noch über dem Donauufer und esse schmackhafte Pasta mit Meeresfrüchten.

 

Übernachtung im Hotel Kreta, 40€ mit Frühstück

 

Zw. Tulcea u. Galati

Kunst an einer Bushaltestelle

Donau Fähre bei Galati


Häuser in Galati

 

Mittwoch, 06.06.18

Galatij – Izmajil (Ukraine), 87 Km

 

Start 9 Uhr, sonnig 21°, mittags sonnig 28°

 

Das Frühstück ist heute, für rumänische Verhältnisse, reichhaltig, und als Überraschung gibt es sogar einen schönen Obstteller mit Erdbeeren, Nektarinen und Trauben. So gut gestärkt geht es gleich hinter Galatji in Richtung Grenze, die nach etwa 12 Km erreicht ist. Als erstes kommt ein rumänischer Kontrollpunkt. Die schauen nur kurz meinen Pass an und winken mich weiter. Dann kommt nach etwa 1 Km die Moldawische Grenzstation. Auch die kontrollieren nur meinen Pass, machen den Einreisestempel hinein und ich befinde mich in Republik Moldawien. Ich muss nämlich für 2 Km durch Moldawien, um in die Ukraine zu kommen, das geht hier nicht anders. Also, dann nach 2 Km die Moldawisch / Ukrainische Grenze. Eine moldawische Beamtin nimmt meinen Pass, beäugt mein bepacktes Fahrrad und murmelt auf meine Packtaschen deutend etwas von Bagage. Ich denke, oh nein, die will doch jetzt nicht mein Gepäck durchsuchen? Ich tue mal so, als würde ich nicht verstehen was sie von mir will. Daraufhin verschwindet sie in ihrem Häuschen und macht mir den Ausreisestempel aus Moldawien in den Pass. Weiter geht es zum Ukrainischen Kontrollpunkt. Erst mal den Pass abgeben. Dann kommt ein Zöllner und winkt mich zur Seite. Der spricht ein paar Worte englisch, so dass ich schlechte Karten habe mit nicht verstehen. Erste Frage: Medikamente? Ich erkläre ihm, dass ich nur Medizin für Erkältung dabei habe, und dass die gaaanz unten in der einen Packtasche sind. 2. Frage: Messer. Freude strahlend bejahe ich diese Frage, denn an mein Taschenmesser komme ich leicht ran, ist gleich in der Brotzeitdose. Das Messer is kein Problem. Dann schaut er gleich noch in die offene Tasche. Essen, Badeschlappen, und Kleidung: kein Problem.

Dann war da aber noch das eine Problem. Er will doch unbedingt meine Medikamente sehen. Also Packe ich halt die anderen Tasche komplett aus, um an das sich ganz unten befindende kleine Medikamententäschchen zu gelangen. Ich erkläre ihm bei den einzelnen Teilen, wofür die sind. Nase, Hals, Fieber, Durchfall, Schmerzen... , alles kein Problem. Dann darf ich wieder einpacken. Das war die Zollkontrolle. Jetzt geht es zur Passkontrolle und nach etwa 20 Minuten bekomme ich den Einreisestempel für die Ukraine. Noch 100 Meter, und dann wird der Schlagbaum geöffnet und kann in mein 7. Reiseland einrollen.

Die Landstraße ist in einem Top Zustand. Nach etwa 5 Km kommt der erste ukrainische Ort Reni. Es geht entweder über einen großen Bogen erst um den halben Ort herum, bevor die Hauptstraße direkt durch den Ort führt. Vorher zeigt mein Navi eine kleinere Straße an, die direkt in die Ortsmitte führt und bestimmt 2 Km abkürzt. Die nehme ich. Das war ein Fehler. Diese Straße ist nämlich komplett ungeteert und vom nächtlichen Regen ziemlich matschig. Ich komme so langsam vorwärts, dass ich sicher keine Zeitersparnis durch die Abkürzung mehr habe, dafür aber mein Rad und Gepäck ziemlich eingesaut ist. Im Ort finde ich auch gleich eine Raiffeisen Bank mit Automaten um mich mit ukrainischem Geld zu versorgen. Mit 15,000 Griwna (30 Griwna = 1 €) geht es weiter über die gut ausgebaute Landstraße ziemlich flach dahin, so dass ich sehr flott vorwärts komme. Der nächste Ort kommt erst nach 26 Km, und der wieder nächste nach 12 Km. Scheint also recht dünn besiedelt zu sein. Es geht eigentlich an der ukrainischen Seite der Donau entlang, die Donau bekomme ich aber kaum zu sehen, da sie sich meist hinter einem kleinen Damm versteckt. Den Fehler, von der Hauptstraße, die den nächsten Ort umfährt, mache ich erneut. Erstens dachte ich wieder Abkürzung, zweitens möchte ich ja gerne was von den Dörfern sehen. Diesmal ist die Straße zwar nicht matschig, aber die komplette Ortsdurchfahrt besteht aus ca. 3x3 Meter großen einzelnen Stahlbeton Platten, zwischen denen 5-15 cm breite Fugen klaffen. Fast im Schritttempo holpere ich von einer Fuge in die nächste, so dass ich eh kein Auge mehr für das Dorf habe. Ich glaube, das sind bisher die schlechtesten Straßen innerhalb von Ortschaften, auf meiner ganzen bisherigen Reise. Für heute lasse ich das zukünftig lieber mit den Abkürzungen. Nördlich der Donau befinden sich hier einige rel. große Seen, zwischen denen ich durchfahre. Das ist landschaftlich bisher die schönste Gegend, seit ich in der Ukraine bin. Fast schon wie im Delta Gebiet, wobei das vermutlich eh noch dazu zählt.an.

Um ca. 16 Uhr erreiche ich Ismajil und steuere gleich mein gebuchtes Hotel „Old City“ an. Das Zimmer ist gut, und nach einer ausgiebigen Dusche mache ich einen Rundgang durch die Stadt. Ismajil hat etwa 85.000 Einwohner, liegt an der Donau und war mal russischer Stützpunkt der Donau Flotte. Die Stadt selbst ist sogar überraschender Weise einigermaßen ansehnlich im Vergleich zu den Rumänischen Städten. Der Baustiel der Orthodoxen Kathedralen ist hier deutlich anders. Geht eher so in den Stil der russischen Basilikas. Das Rathaus ist auch ein schönes altes restauriertes Gebäude, und überhaupt gibt es hier kaum Plattenbauten und es macht alles einen deutlich gepflegteren Eindruck, als z. B. In Bulgarien.

Schwierig ist das Bestellen beim Abendessen, da die Speisekarte nur in ukrainisch und in Kyrillischer Schrift ist. Die nette Bedienung spricht englisch und empfiehl mir ein ordentliches, Rinder Filet Steak mit Pommes und Salat. Vermutlich für ukrainische Verhältnisse das teuerste Gericht auf der Karte, aber dafür war es auch wirklich sehr sehr gut. Dazu 2 Bier und zum Schluss bezahle ich umgerechnet 21,50€ mit Trinkgeld. Das Steak wurde nach Gewicht berechnet, und das waren immerhin 370 gr. In Deutschland würde ich vermutlich das Doppelte dafür bezahlen.

 

Übernachtung: Hotel Old City, 26€ mit Frühstück

 

Frühstück in Galati

Erster ukrainischer Ort - Reni


Unterwegs nach Ismail

Donnerstag, 07.06.18

Izmajil – Kilija, 51 Km

 

Start: 11 Uhr, sonnig, 25°, mittags sonnig, 28°

 

Da ich heute nur 51 Km vor mir habe, starte ich erst um 11 Uhr. Hinter Izmajil geht es erst mal recht unspektakulär und flach dahin. Nach etwa 15 Km kommt das erste größere Dorf auf dem Weg. Es ist ein typisches ukrainisches Dorf. Eine rel. breite Hauptstraße, an der links und rechts auf einem kleine Grünstreifen einzelne angebundene Ziegen grasen oder Hühner im Boden umher picken, hinter mächtigen Kirschbäumen oder Blumen-verzierten kleinen Gärten dann die typischen Wohnhäuser im ukrainischen (oder russischen?) Baustiel. Die von der Straße aus sichtbaren Fassaden sind häufig Stuckverziert, manche auch gekachelt, während die spitzen Giebel meist, wie die Fensterrahmen, aus blau gestrichenen Holzverschalungen mit keinen Schnitzereien versehen sind. Manche Häuser tragen am Giebel wohl die Jahreszahl der Erbauung. Sehr alt sind die meisten nicht. Zwischen 1937 und 1970 lese ich bei vielen. Manche wohl ganz alten tragen keine Jahreszahlen, haben aber noch eine Art dünner Reetdächer. Eine 2. Bauart dominiert noch, nämlich Häuser meist nur aus Stein, deren Giebel allerdings nicht spitz sind, sondern durch das Dach praktische waagerecht abgeschnitten wirken. Ich fahre langsam durch das ruhige beschauliche Dorf und mache einige Fotos. Ich bin richtig fasziniert von den Häusern. So ähnlich habe ich auch die Häuser in Sibirien in Erinnerung.

Ich fahre ja heute praktisch am nördlichen Ufer des Donau-Mündungsarmes entlang. Die Donau sehe ich zwar nicht, aber nach einiger Zeit komme ich an den, nördlich der Donau gelegenen, Seen vorbei. Plötzlich wird die Landschaft völlig anders. Die Straße führt fast wie auf einem Damm zwischen diesen Seen durch, die Stellenweise an deren Ufer eher wie ein Sumpfgebiet wirken. Ich fühle mich fast wie vor 3 oder 4 Tagen bei der Bootsfahrt durch das Donaudelta, nur dass ich heute nicht im Boot sitze, sonder auf meinem Fahrrad. Langsam radle ich dahin, und horche auf die vielfältigen Vogelgeräusche und halte Ausschau nach Vögeln im Sumpf neben der Straße. Es dauert auch nicht lange, da sehe ich mehrmals Reiher sitzen. Nach etwa 5 Km ist der Spuk vorbei und ich fahre auf das nächste Dorf zu.

Dahinter geht es auf einer bis dahin sehr guten Straße weiter, bis diese einen Knick um 90° macht und dann 15 Km schnurstracks geradeaus weiter geht. Aber plötzlich wird die Straße immer schlechter und schlechter. Bald besteht diese nur noch aus Teer Resten, zwischen denen riesige, Löcher mit ca. 1 Meter Durchmesser und 30 cm Tiefe klaffen. Es ist eine reine Slalom Fahrt, bei der ich doch immer wieder mal in die Löcher regelrecht hineinfalle. Autos begegne ich für die nächsten 10 km keinem einzigen mehr. Kein Wunder, ich würde sagen, dass diese Straße für Autos praktisch nicht mehr benutzbar ist. Ca. 5 Km vor Kilija wird’s dann wieder besser.

Kilija ist eine 35.000 Einwohner Stadt, im ähnlichem Stiel wie Izmajil. Die Stadt ist recht weitläufig im Schachbrettmuster angelegt. Sie dehnt sich recht weit aus, da die Häuser fast alle lediglich 1-2stöckig sind. Einige Häuser finde ich vom Baustiel her recht schön. Zusammen mit den Orthodoxen Basilikas im russischen Stiel, wirkt die Stadt auf mich fast schon ein bisschen orientalisch. Ansonsten gibt es jetzt nichts groß zu besichtigen. Im einzigen Hotel der Stadt habe ich ein Zimmer für eine Nacht. Die Stadt liegt zwar an dem nördlichen Mündungsarm der Donau, aber das Ufer ist jetzt nicht so wirklich schön.

Das Essen gehen gestaltet sich hier zunehmend schwierig. Zum einen gibt es fast keine richtigen Restaurants, und zum Anderen kann ich die kyrillische Schrift noch immer nicht richtig fließend lesen, und selbst wenn ich es könnte, würde ich ja auch ukrainisch nicht verstehen. Was ein bisschen wundert ist auch dass m. E. sehr wenige Leute, vor allem auch junge Leute, praktisch gar nicht englisch können. So begnüge ich mich heute mit einer Pizza zum Abendessen. Pizza gibt es hier scheinbar immer irgendwo, und versteht auch jeder.

 

Übernachtung im Hotel Style, 26€ ohne Frühstück

 

Landschaft zwischen Izmajil und Kilija

Ukrainische Dörfer

Auf ukrainischen Straßen unterwegs

Freitag, 08.06.18

Kilija – Tatarbunary, 58 Km

 

Start: 9:15 bedeckt, 22°, mittags sonnig 25°

 

Auch heute werden es voraussichtlich nur knappe 60 Km werden. Voraussichtlich, weil ich nicht weiß, ob ich in Tatarbunary, was ich als Ziel auserkoren habe, tatsächlich eine Unterkunft bekomme. Bei Booking.com gibt es keine, und in der Google Karte ist ein einziges Hotel ohne Namen eingezeichnet. Ob es das tatsächlich gibt, werde ich bald wissen. Ansonsten wäre laut Booking.com die nächste bekannte Möglichkeit ein zimmer zu buchen, erst wieder an der Schwarzmeer Küste. Das wäre mir aber für heute als Etappe mit 140 Km zu weit.

Im Hotel Style gibt es kein Frühstück, so dass ich erst mal ein Salami Brot aus meinen Vorräten esse. Nachdem ich alles eingepackt habe und startklar bin, Halte ich an einem Platz in der Stadt noch mal

an und kaufe mir eine Kaffee, der gar nicht mal schlecht ist, und ein Gebäck mit Vanille Pudding, als 2. Frühstück. So gestärkt geht es dann um 9:15 los. Außer der Hauptstraße, bestehen praktisch alle Nebenstraßen im Ort aus den bekannten Stahlbeton Platten, die mit dem Fahrrad äußerst unangenehm zu fahren sind. Bald habe ich diese hinter mir und es geht auf eine bestens asphaltierten Straße weiter. Heute geht es in Richtung Norden, weg von der Donau, ein Stück ins Landesinnere. Hier ist alles total flach. Das Landschaftsbild ist von teilweise riesigen Getreidefeldern, Kartoffel- und Maisfeldern geprägt. Die Straßen verlaufen zwischen den Dörfern absolut geradeaus, ohne auch nur einer kleinsten Kurve. Da es hier nach wie vor recht dünn besiedelt ist, sind das dann schon mal 10 – 20 Km von einem Ort zum nächsten.

Nach 58 Km erreiche ich Tatarbunary und steuere mit Hilfe des Smartphones, das eingezeichnete Hotel an. Und siehe da, es existiert tatsächlich. Es ist sehr einfach, aber es ist für meine Anforderungen sauber genug, mit sauberer Dusche und Toilette, und es gibt sogar Internet. Also alles was ich brauche, und das für umgerechnet 13€. Im Ort selbst gibt es diesmal wirklich gar nichts zu sehen, aber ich finde ein kleines Restaurant, in dem zumindest ein junger Kellner recht gut englisch spricht. Das nutze ich gleich mal aus und mache ein verspätetes Mittagessen mit Hähnchen-Kebab, Kartoffeln und Salat. Da es noch recht früh ist heute, nutze ich den Nachmittag, um im kleinen Stadtpark, mit meinem Notebook bewaffnet, mein Tagebuch schreibe.

Doch, es gibt etwas in Tatarbunary. Nämlich ein Denkmal, das an den sog. Aufstand von Tatarbunary erinnert. Dazu mal ein ganz kleiner Ausflug in die Geschichte: Seit dem ich mich in der Ukraine befinde, befinde ich mich in der geschichtsträchtigen Landschaft mit dem wohlklingenden Namen „Bessarabien“. Der Name hat übrigens nichts mit Arabien zu tun, sondern kommt von Fürstentum Bessarab, das hier mal bestand. Das Gebiet umfasst in Etwa die heutige Gegend von der Republik Moldawien, und eben dem südwestlichsten Teil der Ukraine. Dieses Gebiet war lange Zeit Pufferzone zwischen dem Österreichischem Reich, dem Zaren Reich und dem Osmanischem Reich. Es war (ist) überwiegend von Rumänen Besiedelt. 1924 gab es hier in Tatarbunary einen Aufstand, der von Pro Russischen Ukrainern angezettelt wurde, die eine Angliederung an Russland erreichen wollten. Zu der Zeit gehörte dieses Gebiet mal wieder zu Rumänien, war aber überwiegend von Ukrainern und Russen bevölkert, die die Schuld an der zunehmenden schlechten wirtschaftlichen Lage und Hungersnot, den Rumänen anlasteten. Der Aufstand wurde jedoch nach 3 Tagen von den Rumänen mit einigen Toten und vielen Verhaftungen niedergeschlagen. Zum 50. Jahrestag wurde dieses Denkmal 1974 errichtet.

 

Übernachtung im einzigen Hotel in Tatarburary, 13€ ohne Frühstück

 

Unterwegs

Denkml an den Aufstand von Tatarbunary


Samstag, 09.06.18

Tatarbunary – Zatoka, 98 Km

 

Start: 8:30, wolkig 21°, mittags leicht bedeckt 25°

 

Frühstück gibt es in dem Hotel nicht, so dass ich im Zimmer aus meinen eigenen Vorräten 2 Salamibrote esse. Um 8:30 habe ich mein Rad bepackt und fahre los. Als ich am kleinen Hauptplatz in Tatarbunary vobeikomme, fällt mir der kleine Kiosk ein, wo ich noch eine Kaffee trinke. Leider habe ich vergessen extra ohne Zucker zu bestellen, und die Verkäuferin hat nicht gefragt, so trinke ich dann seit langem mal wieder einen gezuckerten Kaffee. Jetzt geht es aber endgültig los. Heute steht mir eine knapp 100 Km Etappe bevor. Ich fahre auf den ellenlangen geraden aber leicht welligen Straßen durch die ukrainische Kornkammer zwischen riesigen Getreide und Kartoffelfeldern durch. Die Gegend ist weiterhin recht dünn besiedelt, so dass bis auf ein paar einzelne Häuschen, das erste etwas größere Dorf erst nach knapp 20 Km kommt. Die Straße ist anfangs noch super toll asphaltiert, geht aber tatsächlich diese knapp 20 Km schnurstracks geradeaus. Nach etwa 35 Km wird die Straße dann allerdings immer schlechter und schlechter, bis ich schließlich wieder die selben Verhältnisse habe, wie ich sie vorgestern zwischen Izmajil und Kilija hatte. Die Einheimischen fahren an den Stellen, wo es besonders schlecht ist neben der Straße, so dass sich da schon Fahrspuren gebildet haben. Die sind aber für mich zumindest heute schlecht zu fahren, da es in der Nacht stärker geregnet haben muss, weil diese Fahrspuren matschig sind und ich sofort die Erde dick an meinen Reifen kleben habe. Mit meinen 2 Reifen kann ich den meisten Schlaglöchern ja auch erfolgreich ausweichen, es bremst mich halt nur ziemlich aus, da ich nur langsam fahren kann. Nach ca. 20 Km auf dieser verheerenden Straße komme ich an die Budaki Lagune, wo ich direkt am Schwarzen Meer mit Sandstrand meine Mittagspause abhalte.

Frisch gestärkt geht es dann auf endlich wieder besserer bis sehr guter Straße weiter bis zu meinem Tagesziel Zatoka. Zatoka besteht aus 2 aneinander liegenden, insgesamt 10 Km langen, durch eine Brücke verbundene schmale Halbinseln, direkt am Meer. Die 10 Km Küste besteht aus einem 10 Km langem Sandstrand. Auf den Halbinseln reiht sich ein Hotel an das andere, ähnlich in Mamaia in Rumänien. Nur sind die meisten Hotels einfacherer Art und keine so riesigen Kästen. Die Saison hat gerade dieses Wochenende begonnen, so dass doch schon etwas los ist, aber doch noch nicht ganz so viel wie zur Hochsaison. Ich habe ein kleines ganz neues Hotel, nicht direkt am Strand, aber sehr schöne und saubere Zimmer.

Auch hier gestaltet sich das Abendessen wieder schwierig, weil e erstens noch wenig offene Restaurants gibt und 2. wegen der andauernden sprachlichen Probleme. Schließlich finde ich eines, wo die Bedienung etwas englisch spricht. Auf Nachfrage und Aufzählung was es gibt, entscheide ich mich für ein Gulasch mit Reis und Salat. Der Salat ist versalzen, dafür ist das Gulasch gar nicht gewürzt und der Reis total verkocht. Das war heute mal gar nix, aber der größte Hunger ist erst mal gestillt. Morgen werde ich hie einen Ruhetag verbringen.

 

Übernachtung: Hotel Kapitän, 39€ ohne Frühstück

 

Von Tatarbunary nach Zatoka

Sonntag, 10.06.18

Ruhetag in Zatoka

 

mittags, sonnig 28°

 

Frühstück gibt es im Hotel. Besteht aus Haferbrei mit warmer Milch zubereitet mit Apfel, Mandarine und Erdbeeren. Gar nicht schlecht. Dann gibt es noch ein weich gekochtes Ei und 2 Käsetoasts mit Tomate und Gurke. Der Kaffee dazu ist auch so gut, dass ich einen 2. bestelle.

Den Vormittag verbringe ich auf dem Balkon meines Zimmers mit Tagebuch schreiben, suchen einer Unterkunft in Odessa und ausarbeiten meine nächsten Routen nach Moldawien.

Danach verbringe ich tatsächlich sogar mal 3 Stunden am Strand, was für mich schon viel ist. Es ist jetzt am späten Vormittag noch nicht so heiß, der Strand ist nicht allzu voll und das Meer ist herrlich zum Baden. Was ich recht angenehm finde, ist dass es hier wohl nicht so wie an der Adria üblich von ganzen Meeren an Sonnenschirmen und Liegestühlen wimmelt. Es ist eher noch so, wie ich es aus den 70iger Jahren aus Bibione kenne, dass die Leute einfach nur mit Decken und Handtuch am Strand liegen. Einige haben eigene kleine Sonnenschirme dabei.

Am frühen Nachmittag versuche ich mal wieder mein Glück mit Mittagessen. In einem Restaurant frage ich auf englisch nach Essen, ernte aber mal wieder nur Fragezeichen in den Augen der jungen Bedienung und des ebenfalls jungen Schankkellners. Da schaltet sich ein Gast ein und fragt mich auf englisch: what do you want? Er spricht zwar nicht gut englisch, aber wenigstens ein bisschen und er hilft mir, etwas zum Essen zu bestellen. Es gibt dann Borschtsch als Vorspeise (Eintopf aus Rote Beete, Karotten, Kartoffel, Weißkohl und Rindfleisch) und Pelmeni (gekochte Teigtaschen mit Fleischfüllung) als Hauptspeise. Beides typisch ukrainisch und wirklich sehr gut. Mein, nach Izmajil, 2. richtig gutes ukrainisches Essen.Geht doch. Der Junge Mann der mit geholfen hat, ist ein Tourist aus Minsk -Weißrussland, und ist sogar richtig begierig darauf, mit mir englisch zu sprechen so dass wir uns weiter unterhalten. Hier in diese Gegend machen überwiegend Weißrussen und Russen Urlaub. Touristen aus anderen Nationen, geschweige denn Deutschland sind hier eine absolute Seltenheit. Da haben die Leute es hier auch nicht nötig englisch zu lernen. In der Schule lernen hier wohl sehr wenige, und wenn dann nur sehr kurz englisch. Eher dann in den höheren Schulen oder im Studium. Und diese Leute verlassen dann meistens diese Gegend, um in Odessa oder Kiev Ihr Glück zu suchen oder versuchen.

 

Montag, 11.06.18

Zatoka – Odessa, 64 Km

 

Start: 9 Uhr, sonnig 23°, mittags sonnig 28°

 

Heute gibt es in meine Unterkunft ein sehr gutes Frühstück, bestehend aus 2 kleinen Omelettes mit Schinken, und einem großen Croissant mit Nutella, Banane und Erdbeeren!

So gestärkt mache ich mich auf den Weg, nach dem von mir heiß ersehnten Odessa. Zu sehen gibt es unterwegs nicht mehr viel. Die Straße ist einigermaßen gut, wenn auch stellenweise wellig und rau. Schon etwa 20 Km vor Odessa beginnen die endlosen Vororte mit starkem Verkehr, der aber größtenteils brav Rücksicht auf mich nimmt. Irgendwo biege ich von der Hauptstraße ab und fahre auf kleineren Straßen durch Wohngebiete. Wo genau ich die Stadtgrenze zu Odessa passiere, weiß ich nicht, da ich leider kein Ortsschild sehe. Schade, hab ich mich doch schon auf ein Zielfoto mit Ortsschild gefreut. Na egal, irgendwann bin ich dann jedenfalls mitten im Gewirr der Großstadt angekommen und lasse mich von Garmin, vorbei am riesigen Bahnhofsgebäude und dem imposanten St. Panteleimon Kloster, zu meinem Hotel im Stadtzentrum navigieren. Da bekomme ich schon mal einen ersten Eindruck, was mich die nächsten 2 Tage hier in Odessa erwartet.

 

Übernachtung: Hotel Potemkinn, Suite, 63€ mit Frühstück

 

Dienstag/Mittwoch, 12. und 13.06.18

Ausgiebige Besichtigung von Odessa

 

Odessa ist eine rel. junge Stadt. Um 1440 wurde auf dem Gebiet die Siedlung Hacıbey durch den Chan der Krim Hacı gegründet. Dieser trat das Gebiet an das Großfürstentum Litauen ab. 1562 ging das Gebiet an das Osmanische Reich. Um 1764 wurde nahe Hacıbey die Festung „Yeni Dünya“ („Jeni-Dunia“, deutsch „Neue Welt“), errichtet. Am 14.September 1789 wurde diese von russischen Truppen unter dem Befehl des neapolitanischen Generalmajors Joseph de Ribas im Russisch-Türkischen Krieg von 1787 bis 1792 eingenommen. 1792 ging das Gebiet östlich des Dnister mit dem Frieden von Jassy an das Russische Kaiserreich. 1794 wurde auf Anweisung von Katharina der Großen die Stadt Odessa nahe der Festung Jeni Dünja gegründet. Es sollte ein leistungsfähiger Militärhafen für den Schwarzmeer- und Mittelmeerraum geschaffen werden. So bei Wikipedia nachgelesen.

Die Stadt hat heute etwa 1 Million Einwohner. Sie liegt direkt am Schwarzen Meer mit einem entsprechend großem Hafen. Die Stadt ist auch bekannt für die vielen schönen Sandstrände, die direkt unterhalb der Stadt liegen. Wer hier lebt, kann also mal eben nach Feierabend am Sandstrand im Meer baden.

Bei meinen Spaziergängen durch die Stadt komme ich gar nicht mehr aus dem Staunen heraus, so viele schöne, zum großen Teil gut erhaltene alte Häuserfassaden in barockem Baustiel (meine ich zumindest?) gibt es hier. Manche sind allerdings leider in erbärmlichem Zustand und lassen nur noch einstigen Glanz erahnen.

Natürlich dürfen die klassischen Sehenswürdigkeiten wie z. B. Die Potemkinische Treppe und das Opern- und Balletthaus, das sicher eines der schönsten Europas ist, nicht fehlen.

Ich erspare Euch jetzt die Aufzählung und die Geschichte zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten. Die wichtigsten und schönsten habe ich auf den Bildern für Euch festgehalten.

Insgesamt gefällt mir die Stadt sehr sehr gut. Ich habe sie als sehr entspannte, junge und multikulturelle internationale Stadt mit unzähligen schönen Restaurants, Kneipen und Kaffeehäusern empfunden, in der sehr viele Junge Menschen leben. Viele kleinere Parks laden zum Ausruhen unter schattigen Bäumen ein. Es ist zum Vergleich der bisherigen kleineren Städtchen durch die ich auf dem Weg hierher kam, eine völlig andere Welt. Hier habe ich auch kein Problem mehr, im Restaurant was zu Essen zu bestellen, da es hier fast überall eine Karte in englisch gibt, oder zumindest fast jeder etwas englisch spricht. Hier könnte ich es sicher auch mal 4 oder 5 Tage aushalten, ohne dass es langweilig wird. Viell. Komme ich ja irgendwann mal wieder.

 

Frachthafen

Leuchtturm von Vorontsof


Frau des Seemannes

Die berühmte Potemkin Treppe


Das Opern- und Balletthaus

Statue A. Puschkin vor dem Rathaus


Stadt Gründerin Katharina die Große

Die Verklärungs Kathedrale


Al Salam Moschee

Panteleimon-Kloster

Museum für Archäologie


Spaziergänge in Odessa